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Änderungen von "Technik/Audioformate"

Unterschiede zwischen den Revisionen 10 und 12 (über 2 Versionen hinweg)
Revision 10 vom 2012-01-17 08:36:29
Größe: 10228
Autor: vogel
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Revision 12 vom 2012-01-17 08:37:53
Größe: 10218
Autor: vogel
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* auf der Linux Konsole: <nowiki>file filename.wav</nowiki> z.B.:  * auf der Linux Konsole: {{{file filename.wav}}} z.B.:
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* Berechnung der Größe  * Berechnung der Größe

Leider kommt es immer wieder vor, dass Audiofiles, die mit viel Mühe und Herzblut erstellt wurden, vom automatischen Zuspielsystem (=Automat) nicht bzw. nicht wie erwartet abgespielt werden. Dieser Artikel soll dabei helfen, Radiobeiträge im richtigen Fileformat abzuspeichern. Auf technische Details wurde bewusst verzichtet.

das Wichtigste in Kürze

  • mp3 und ogg sind datenreduzierte (verlustbehaftete) Formate und sollten nur verwendetet werden, wenn dies auf Grund von mangelndem Speicherplatz oder für Streaming (z.B. auf Online-Portalen wie http://cba.fro.at) notwendig ist. Der Vorteil dieser beiden Formate liegt klar darin das der Import ins Automationssystem sehr unproblematisch ist weil beide Standards sehr gut unterstützt sind. Im Zweifelsfall sind also diese beiden Formate vorzuziehen.

  • flac ist ein freier verlustloser Codec. Für den Import in das Automationssystem bitte darauf achten das es sich um ein 16bit Flac handelt. 24bit werden vom automatischen Zuspielsystem nicht abgespielt!

  • wav ist ein Container-Format, das von Microsoft für das Betriebssystem Windows definiert wurde, und kann verschiedenste Kodierungen enthalten. Für die Verwendung im Radio sind folgende Einstellungen wichtig: Linear PCM, 16bit, 44,1 kHz oder 48kHz. 24bit oder 32bit werden vom automatischen Zuspielsystem nicht abgespielt!

Fileformate

Grundsätzliches

Es sollte unabhängig von dem Dateiformat und dem Codec immer eine Abtastrate (Samplingfrequenz) von 44100 Hz (44,1 kHz) verwendet werden. Der Grund liegt darin das beim Import in das Automationssystem in eben diese Freuqenz umgerechnet wird. Wenn die Quelldatei mit einer anderen Abtastrate verspeichert ist kommt es zu Qualitätseinbußen.

mp3

mp3 (exakt: MPEG-1 Layer 3 oder MPEG-2 Layer 3 und nicht: MPEG-3) ist ein datenreduziertes, verlustbehaftetes Format. Zur Verringerung der Datenrate werden psychoakustische Effekte ausgenutzt. Das bedeutet: Signalanteile, von denen anzunehmen ist, dass sie nicht hörbar sind, werden weggelassen. Diese können nach der Kodierung nicht mehr wieder hergestellt werden. Es handelt sich also nicht um eine reversible Komprimierung wie z.B. bei zip oder rar.

mp3 wurde als Endformat entwickelt, das bedeutet, es sollte nur eingesetzt werden, wenn das Audiofile nach der Kodierung nicht mehr bearbeitet wird (Ausnahme: Schnitt und lineare Amplitudenveränderungen). Als Speicherformat für Material, welches wieder für die Produktion verwendet werden soll, ist mp3 ungeeignet.

Wird mp3-Material nach dem Dekodieren (das passiert auch beim Abspielen) noch einmal als mp3 abgespeichert, verschlechtert sich die Klangqualität noch weiter. Wird also in eine Produktion ein mp3-Musikstück importiert, sollte das Endergebnis nicht noch ein mal als mp3 kodiert werden.

Aber auch als Fileformat für eine fertige Sendung ist mp3 nicht ganz unproblematisch. Im Radio durchläuft das Signal immer einen sogenannten Multiband-Kompressor, bevor es gesendet wird. Deshalb kann sich ein mp3-File on Air deutlich schlechter anhören als im Studio. Dass sich ein mp3-File im Studio hörbar nicht vom unkomprimierten Original unterscheidet, ist keine Garantie dafür, dass dies on Air auch der Fall ist.

Aus den genannten Gründen sollte mp3 im Radioumfeld eigentlich gar nicht verwendet werden. Aber auch die penibelste Audiotechnikerin wird zugeben müssen, dass wahrscheinlich 90% der Hörerinnen in 90% der Fälle ein gut kodiertes mp3 vom Original nicht unterscheiden können. Im Besonderen ist die Qualtität eines Radiosignals nicht vergleichbar mit zb einer CD. Die oben genannten Qualitätseinbußen sind daher fast vernachlässigbar.

Einen großen Unterschied macht die Verwendung von mp3 allerdings wenn die Datei später nachbearbeitet werden soll. Dadurch das gewisse Teile des Audioinhalts einfach entfernt werden können diese natürlich auch nicht mehr mit einem Programm wie Audacity herausgeholt werden.

Beachte bei der Verwendung von mp3:

  • nur für fertige Beiträge, nicht aber für Rohmaterial verwenden
  • ausreichende Bitrate (>=160kBit/s für Stereomaterial) verwenden

  • bestes Verhältnis zwischen Qualtiät und Platzbedarf: variable Bitrate mit lame --preset standard

  • niemals mp3pro verwenden

mp3PRO

Eigentlich sollte dieses weitgehend sinnfreie und glücklicherweise nicht sehr weit verbreitete Format überhaupt nicht erwähnt werden. Es gibt aber in Adobe Audition die Möglichkeit, Files in diesem Format abzuspeichern. mp3PRO sollte im Bereich niedrigerer Bitraten (die im Radioumfeld aber ohnedies nicht verwendet werden) bessere Klangqualität als mp3 liefern. Dazu ist aber auch in der Abspielsoftware ein mp3PRO-Dekoder notwendig, welcher aber in den meisten bei Radio Helsinki eingesetzten Playern nicht vorhanden ist. Wird ein mp3PRO File auf einem nicht-mp3PRO Player abgespielt, ist das Ergebnis schlechter als bei einem mp3-File mit der selben Bitrate.

Fazit

Im Radioumfeld nicht einsetzen!

OGG Vorbis

Vorbis (ogg ist das dazu gehörige Containerformat, welches aber unterschiedlichste Kodierungen enthalten kann) ist ein datenreduziertes Audioformat, von dem behauptet wird, es sei im Gegensatz zu mp3 frei von Patenten und Lizenzen. Qualitativ ist es bei identischer Bitrate meist besser als mp3. Allerdings ist es ebenso datenreduziert, entsprechend gelten die bei mp3 genannten Warnhinweise auch hier. Vorbis ist im Open-Source-Umfeld sehr beliebt und taugliche Player sind in praktisch allen Linux Distributionen enthalten.

Aus diesen Gründen sollte Vorbis im Radioumfeld gegenüber mp3 der Vorzug gegeben werden.

Beachte bei der Verwendung von OGG Vorbis:

  • nur für fertige Beiträge, nicht aber für Rohmaterial verwenden
  • ausreichende Bitrate (ab Qualitätsstufe 7) verwenden

AAC

AAC steht für Advanded Audio Coding und kann als Nachfolgeformat von mp3 angesehen werden. Es ist technisch mp3 überlegen. Allerdings kann nicht mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass alle Player im Radio AAC abspielen können. Deshalb...

Fazit

Im Radioumfeld nicht einsetzen!

Flac

Flac ist ein verlustloser Standard der aus der selben Codec-Familie wie Vorbis stammt. Er ist ebenfalls eine freier (nicht mit Patenten belasteter) Standard. Gelegentlich kommt Flac so wie Vorbis im Container Ogg daher (.ogg als Dateiendung), der Normalfall ist allerdings das Flac direkt in einer Datei vorliegt (Dateienudng .flac oder .fla). Flac ist zwar prinzipiell verlustfrei aber die Dateigröße ist dennoch komprimiert. Das bedeutet das eine Flac Datei obwohl es keine Qualtiätseinbußen gibt kleiner ist. Wie stark die Datei komprimiert ist hängt vom Audioinahlt ab. In der Regel ist eine Flac Datei ca. halb so groß wie die entsprechende WAV Datei. Für den Import im Automationssystem ist zu beachten das keine Dateien mit 24Bit Samples verwendet werden dürfen da diese beim Import zu großen Problemen führen können (Rauschen onAir).

Für die Bearbeitung eignet sich dieses Format ebenso wie wav besonders gut. Sofern immer mit 16Bit Flac Dateien gearbeitet wird ist diesem Format neben wav Vorzug zu geben.

woran erkenne ich, ob es sich um ein 16bit oder 24bit File handelt?

Um zu erkennen ob es sich um ein 16 oder 24Bit Flac handelt kann dasselbe Programm (file) wie unten verwendet werden. In der Ausgabe des Programms muss 16 bit stehen. Dateien mit 24 bit sind nicht zu empfehlen. Da Flac Dateien eine verlustlose Datenkompression besitzen ist es leider nicht möglich aufgrund der Länge und der Dateigröße auf die Bittiefe der Samples zu schließen.

WAV

wav ist ein Containerformat, welches auf RIFF (Resource Interchange File Format) aufsetzt. Ein wav-File kann die unterschiedlichsten Kodierungen enthalten, auch z.B. mp3 oder schlimmer noch: Ein Format, dass kein anderer Computer abspielen kann.

Deshalb ist unbedingt darauf zu achten, Sendungen im richtigen wav-Format zu speichern!

wav-Format bei Radio Helsinki

  • linear PCM (d.h. keine Datenreduzierung)
  • 16bit (24bit oder 32bit werden vom Automaten nicht abgespielt!)

  • 44.1kHz oder 48kHz Sampling-Rate

wav-Dateien in obigem Format sind auch dazu geeignet, Material, welches weiterberabeitet werden soll, zu speichern. Dieses Format sollte im Radioumfeld neben Flac bevorzugt verwendet werden.

Werden Dateien für die weitere Bearbeitung mit 24bit abgespeichert, besteht die Gefahr, dass sie versehentlich für die Ausstrahlung programmiert werden, aber nicht laufen!

woran erkenne ich, ob es sich um ein 16bit oder 24bit File handelt?

Leider ist den Informationen diverser Player nicht zu trauen!

  • auf der Linux Konsole: file filename.wav z.B.:

 user@computer:$ file Jingle-Jello_Biafra.wav
 Jingle-Jello_Biafra.wav: RIFF (little-endian) data, WAVE audio, Microsoft PCM, 24 bit, stereo 44100 Hz
 user@computer:$ file jingle\ halloween.wav 
 jingle halloween.wav: RIFF (little-endian) data, WAVE audio, Microsoft PCM, 16 bit, stereo 44100 Hz

Diese Variante kann aber auch zu einem falschen Ergebnis führen, da der Befehl file nur den Header beachtet.

  • Berechnung der Größe

Bei 16bit, 44.1kHz, Stereo belegt Audiomaterial auf der Festplatte folgenden Platz:

  • Platz in Bytes = t * 44100 * 2 * 2 Platz in KB = t*44100*4/1024 t = Zeit in Sekunden

Eine Minute (=60 Sekunden) benötigt also 10584000 Byte oder 10336 kB. Wird das File als wav mit obigen Parametern abgespeichert, kommt noch der File-Header mit mindestend 44Byte hinzu:

  • -rw-r--r-- 1 gnt gnt 10584044 2009-02-21 20:17 eineminute.wav

Ein File. das bei der selben Länge größer ist, wird wohl ein 24bit oder 32bit File sein und ist zum Abspielen auf dem Radio-Helsinki-Automaten nicht geeignet.